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Im Tagebau bezeichnet man das nicht verwertbare Material, das bei der Förderung der Nutzmaterialien anfällt, als Abraum. Beim Kalkabbau besteht dieses vorwiegend aus fein strukturierten Sanden und anderem Erdreich, das zur Weiterverwendung ungeeignet ist. Bedauerlicherweise wird der Begriff zu Unrecht oft negativ assoziiert, etwa mit »Abfall« oder sogar Sondermüll gleichgestellt. Dem entgegen besteht unser Abraum ausschließlich aus natürlichem Erdreich und erfüllt dazu noch eine wichtige Aufgabe für den Natur- und Artenschutz.
So entsteht durch die Aufschüttungen dieser nährstoffarmen Böden ein wertvoller Lebensraum, der insbesondere im Bergischen Land immer seltener wird. Die unteren Bereiche der Halden stehen zur Aufforstung und als Sukzessionsflächen zur Verfügung. Dafür werden in einigen Bereichen nährstoffreichere Mutterböden aufgebracht, sodass neuer Wald entstehen kann.
Die oberen Bereiche bleiben bewusst unbewaldet, um hier Trockenrasen entstehen zu lassen. Etliche Pflanzen sind auf genau diese nährstoffarmen Standorte angewiesen, wachsen also nur auf diesen. Von ihnen wiederum sind unzählige Insektenarten abhängig, die auf ganz bestimmte Futterpflanzen angewiesen sind. Durch die Entstehung dieser Offenlandstrukturen entstehen also Biotope für die seltenen Pflanzen und Tiere, die in der zunehmend intensiv genutzten Kulturlandschaft immer seltener werden. Die Flora im Steinbruch und auf den Halden ist durch abwechslungsreiche Gestaltung sehr vielseitig. Es bestehen trockene, feuchte, bewaldete Bereiche und Ruderalflächen, die sowohl einzeln als auch in der Summe eine enorm hohe Biodiversität aufweisen.
Im Folgenden werden nur einige der unzähligen Pflanzenarten vorgestellt, unabhängig von Standort oder etwa Seltenheit der jeweiligen Arten.
(Tussilago farfara)
(Tripleurospermum inodorum)
(Taraxacum officinalis agg.)
(Erigeron annuus)
(Alliaria petiolata)
(Papaver rhoeas)
(Eschscholzia californica)
(Trifolium aureum)
(Anthyllis vulneraria)
(Silene vulgaris)
(Melilotus albus)
(Hieracium lachenalii)
(Hieracium caespitosum)
(Rumex crispus)
(Reseda luteola)
(Polygonatum multiflorum)
(Dianthus carthusianorum)
(Epilobium hirsutum)
(Epilobium parviflorum)
(Galium odoratum)
(Aegopodium podagraria)
(Daucus carota subsp. carota)
(Clematis vitalba)
(Cirsium vulgare)
(Cornus sanguinea)
(Arenaria serpyllifolia)
(Dipsacus fullonum)
(Lichen)
(Typha latifolia)
(Fungi)
(Rubus fruticosus agg.)
(Myosotis arvensis)
(Crataegus monogyna)
(Equisetum arvense)
(Eupatorium cannabinum)
(Fragaria vesca)
(Geum urbanum)
(Urtica dioica)
(Pteridium aquilinum)
(Geranium robertianum)
(Valeriana officinalis)
(Juncus conglomeratus)
(Viburnum opulus)
(Glechoma hederacea)
(Leucanthemum vulgare)
(Lotus corniculatus)
(Trifolium pratense)
(Sanguisorba minor)
(Jacobaea vulgaris)
(Ranunculus repens)
(Ranunculus auricomus agg.)
(Iberis amara)
(Vicia angustifolia)
(Lathyrus sylvestris)
(Carex remota)
(Centaurea jacea)
(Phragmites australis)
(Luzula luzuloides)
(Acer pseudoplatanus)
(Ilex aquifolium)
(Prunus avium)
(Sambucus nigra)
Alle hier gezeigten Naturaufnahmen sind auf dem Betriebsgelände der Kalkwerke Oetelshofen entstanden.