Im Fokus:

Der Flussregenpfeifer

(Charadrius dubius)

Steckbrief: Größe: ca. 14 – 16 cm (lang), Flügelspannweite zwischen 40 und 48 cm. Oberseits graubraun, unterseits schneeweiß. Ein dunkler Streifen, der an den Seiten breiter wird, führt rings um den Hals. Ein weiteres dunkles Band führt hinter den Augen beginnend, oberhalb über die Stirn und unterseits zum Schnabel hin. Um die Augen ist ein leuchtend gelber Ring zu erkennen, der ihn unverwechselbar macht. Als Zugvogel ist die Art von April bis in den September in unseren Breiten anzutreffen.

Bewohnt offene Flächen (Ruderalstandorte, Kiesbänke, …) in direkter Gewässernähe. Die ursprünglichen Lebensräume waren einst unbebaute Flussufer, die dem Vogel seien Namen gaben.

In Deutschland sind solche kaum noch zu finden, weshalb sich die Art an ähnlich strukturierte „Ersatzbiotope“ angepasst hat. Dies sind im Wesentlichen heute Rohböden (z. B. Kiesbänke) in meist aktiv bewirtschafteten Abbaugebieten.

Repräsentativ für viele andere Pflanzen und Tiere, ist er einer der prominenteren Arten, die vom Wirken des Menschen profitierten, nachdem die natürlichen Brutgebiete anderenorts durch denselben, nach und nach verschwanden. In Wuppertal und Umgebung liegen die einzigen Brutgebiete in den aktiven Steinbrüchen, wo sie durch Abschirmung von Freizeitaktivitäten geschützt brüten und ihre Jungen großziehen können.

Flussregenpfeifer legen 4 Eier in eine spärlich freigestellte Mulde, mehr oder weniger auf den blanken Boden (Bodenbrüter). Die Jungen sind Nestflüchter und somit auch über die Brut hinaus, auf den für manchen eher bizarr wirkenden Sekundärlebensraum angewiesen.

Wir sind stolz darauf, dass sich im Steinbruch Oetelshofen jährlich bis zu 2 Pärchen erfolgreich fortpflanzen und sind uns der Verantwortung bewusst, da dies vielleicht sogar die einzigen „nachgewiesenen“ Brutpaare in Wuppertal sind.

En Brutpaar findet sich in der Tiefsohle, ein weiteres auf den Trockenrasenbiotopen der Abraumhalden.

Andere Arten:

Mehlschwalbe

(Delichon urbicum)

Größe: ca. 12 cm. Kopfoberseite und Rücken schwarz, aber im Licht bläulich schimmernd. Weißer Fleck zwischen Rücken und Schwanz. Flügel oberseits schwarz, Bauchseite (samt Kehle) einfarbig weiß (im Gegensatz zu Rauchschwalbe mit einer dunklen Kehle).

Die Schwalben-Populationen sind deutschlandweit stark im Rückgang. Verantwortlich sind neben dem Abnehmen von kleinbäuerlichen Betrieben mit überschaubarer Viehzucht (Stallungen) nicht zuletzt auch daraus resultierend fehlende Flächen, in denen die Tiere geeignetes Nistmaterial finden. Denn Schwalben brauchen zum Bau der Nester schlammige Pfützen, wie sie in unserem Gelände noch reichlich und vor allem dauerhaft zur Verfügung stehen. Über 100 Mehlschwalben finden sich jeden Frühsommer bei uns ein, um hier Schlamm für ihre Nester zu sammeln. Die eigentlichen Kolonien befinden sich in den umliegenden Ortschaften. In einem Pilotprojekt wollen wir die Schwalben unterstützen und haben seit 2021 Nisthilfen im Bereich der alten Schmiede (Werkseinfahrt) aufgehängt. Mehr als im Umland können die Tiere hier von der enormen Insektenvielfalt auf den Trockenrasenbiotopen (Abraumhalden) profitieren und wir hoffen daher, dass die Nisthilfen gefunden und angenommen werden.

Mauersegler

(Apus apus)

Größe: mit 16 – 17 cm Länge und einer Spannweite von bis über 40 cm deutlich größer als die Mehl- oder Rauschschwalbe. Auch unterseits schwarz, daher auch auf weite Entfernung von Schwalben zu unterscheiden.

Über dem Steinbruch sind sie während des gesamten Sommers täglich beim Jagen zu sehen. Wie auch für die Mehlschwalben wurden 2021 im Eingang zu »Natursteinbrüche Bergisch Land« (Turm im Hof) erstmals Nisthilfen angebracht. Sind diese erfolgreich, werden wir auch für den Mauersegler weitere anbieten.

Waldschnepfe

(Scolopax rusticola)

Größe: ca. 38 cm (hoch), Flügelspannweite bis zu 65 cm. Gedrungene Gestalt mit dickem Kopf und bis über 7 cm langem Schnabel. Durch die braunrote Färbung ist die Schnepfe im Laub kaum auszumachen.

Der mittlerweile selten gewordene Vogel, den vermutlich die wenigsten je gesehen haben oder sogar kennen, ist ganzjährig in den bewaldeten Bereichen des Steinbruchs anzutreffen. Wie der Flussregenpfeifer gehören die Schnepfen zu den Bodenbrütern. Da hier keine Spaziergänger oder freilaufenden Hunde unterwegs sind, ist auch von einer erfolgreichen Brut im Gelände auszugehen.

Uhu

(Bubo bubo)


Größe: 15 cm (lang). Der Uhu ist seit vielen Jahren ständiger Brutvogel im Steinbruch Oetelshofen. Gewissermaßen hat er sogar Einfluss auf die Werkstätigkeit, denn wo der willkommene „Mitarbeiter“ seinen (oft wechselnden) Nistplatz sucht, wird während der Saison weder gesprengt, noch abgebaut. Weiter Informationen auf der Startseite, bzw. unter folgendem Link: www.niederberg-uhus.de

Mäusebussard

(Buteo buteo)

Größe: 51 bis 57 (hoch) und mit bis zu 128 cm Spannweite ist der Mäusebussard ein imposanter Greifvogel. Im Gelände nutzen sie (neben einigen anderen Greifen) die Aufwinde und sind das gesamte Jahr mit bis über 4 Exemplaren täglich zu beobachten.

Rotmilan

(Milvus milvus)

Größe: 60 bis 70cm (lang), Flügelspannweite zwischen 150 und 170 cm. Im Flug eindeutig an dem gegabelten Schwanz („Schwalbenschwanz“) zu erkennen. Kopf grau, Rücken, Brust und Schwanzfedern (oberseits) rötlich, Flügelunterseite rötlich, hell und dunkle Bereiche, Flügelspitzen schwarz.

Der Rotmilan (auch „Roter Milan“) ist dauerhafter Nahrungsgast im Steinbruch Oetelshofen und kann nahezu täglich gesichtet werden.

Turmfalke

(Falco tinnunculus)

Größe: 35 cm (hoch), Spannweite bis zu 75 cm. Grundfarbe auf dem Rücken ist rötlich braun mit dunklen Tupfen, Bauchseite hell. Männchen mit grauem Kopf, Weibchen mit rotbraunem.

Gelegentlicher Brutverdacht im Steinbruch (Steilwände). Dennoch nahezu täglicher Nahrungsgast in den Sommer- wie Wintermonaten.

Gartenbaumläufer

(Certhia brachydactyla)

Größe: ca. 12 cm. Langer, nach unten gebogener Schnabel. Läuft Bäume ab um nach Nahrung zu suchen, praktisch nie am Erdboden zu beobachten. Sehr ähnlich dem Waldbaumläufer und von diesem am ehesten durch den Gesang zu unterscheiden. Baumläufer nisten (u. a.) unter abgeplatzter Rinde älterer Bäume.

Die Häufigkeit der Art erklärt sich an der Tatsache, dass ältere und absterbende Bäume im Werksgelände nicht als „Gefahrenbäume“ angesehen werden und gefällt werden müssen.

Buntspecht

(Dendrocopos major)

Größe: gut 20 cm (lang), 35 – 40 cm Spannweite. Schwarz-weißes Gefieder, Unterschwanzdecken leuchtend rot gefärbt, Männchen mit ebenso auffällig rotem Fleck am Hinterkopf.

Im Werksgelände regemäßiger Brutvogel und Nahrungsgast mit mehreren Pärchen. Ganzjährig zu beobachten.

Grünspecht

(Picus viridis)

Größe bis über 30 cm und mit knapp 50 cm Flügelspannweite. Oberseits grünlich, Bauch und Brust cremefarben. Gesicht schwarz, Kopfoberseite und Nacken rot. Wangenfleck nur bei Männchen ebenfalls rot, bei Weibchen schwarz.

Häufiger, ganzjähriger Nahrungsgast im gesamten Gelände. Jagt mehr am Boden als andere Spechte.

Rotkehlchen

(Erithacus rubecula)

Größe: ca. 13 cm. Rundlicher Körper und durch den orangeroten Kehlfleck (außer mit Zwergschnäpper) kaum zu verwechseln. Bekannter, wenig scheuer und im Werk auch häufiger Brutvogel. Vogel des Jahres 2021!

Wintergoldhähnchen

(Regulus regulus)

Mit 7 cm und gerade mal 4 – 5 Gramm gehört das Wintergoldhähnchen zu den kleinsten und leichtesten Vögeln Europas. Es ist überall im Gelände verbreitet, brütet aber vor allem in Nadelbäumen, die hier nur spärlich wachsen.

Sommergoldhähnchen

(Regulus ignicapilla)

Größe: ca. 13 cm. Sehr ähnlich dem Wintergoldhähnchen, aber mit deutlichem, dunklen Streifen von Schnabel über das Auge und ebenfalls dunkler, unteren Gesichtshälfte. Regelmäßiger Bewohner der bewaldeten Bereiche. Weniger an Nadelbäume gebunden, daher vermutlich (da regelmäßig zu beobachten) auch Brutvogel im Werksgelände.

Heckenbraunelle

(Prunella modularis)

Größe: ca. 15 cm. Die kleine, unscheinbar braungraue Heckenbraunelle ist den wenigsten bekannt, auch wenn sie erfreulicherweise gar nicht so selten ist.

Im Betriebsgelände brütet sie vor allem im Dickicht, den Hecken und Büschen am östlichen Rand und rings um die Zufahrt. Auch im Winter ist die Art als „Teilzieher“ bei uns zugegen.

Amsel

(Turdus merula)

Größe: bis 25 cm (lang), Flügelspannweite ca. 38 cm. Männchen schwarz mit orange-gelben Schnabel, Weibchen bräunlich.

Im Werksgelände lebt seit mind. 2020 ein „leuzistisches“ Männchen (3. Abb.). Dabei handelt es sich um Tiere, deren Gefieder teilweise (oder vollständig) keine Pigmentierung aufweisen. Ein Phänomen, das auch bei vielen anderen Tierarten vorkommt. Diese sind dementsprechend zumindest teilweise weiß gefleckt. Im Gegensatz zu Albinos sind aber die Augen bei „Leuzisten“ nicht rot gefärbt.

Ringeltaube

(Columba palumbus)

Größe: über 40 cm. Große, kräftige Taube mit auffallenden weißen Flecken am Hals. Grundfarbe grau, Kehle zart rosa.

Häufiger Brutvogel im Werksgelände.

Hohltaube

(Columba oenas)

Größe: ca. 30 cm. Sehr leicht mit den Stadttauben zu verwechseln. Brütet in Baumhöhlen, bei uns auch in speziell für sie errichteten Nistkästen. Im Steinbruch an den bewaldeten Standorten, regelmäßig auch mit Ringeltauben gemeinsam zu beobachten.

Eichelhäher

(Garrulus glandarius)

Größe: bis 35 cm Körperlänge. Bunter Rabenvogel mit etwas über 50 cm Flügelspannweite. Zu Unrecht verdammter „Nesträuber“, der keine Singvogelpopulation zu dezimieren vermag, sondern wie jeder andere heimische Vogel seine Daseinsberechtigung hat. Seinen schlechten Ruf (samt Aberglauben) verdankt er eher der Eigenschaft, bei Anwesenheit von Gefahr lautstark zu warnen, was so manchem Jäger schon das Wild verscheucht haben mag.

Regelmäßiger Brutvogel und Nahrungsgast im Werksgelände.

Elster

(Pica pica)

Größe: ca. 50 cm, Flügelspannweite über 50 cm. Auffälliger, allseits bekannter, schwarz-weißer Rabenvogel, mit ebenfalls leider schlechtem Ruf.

Auf unserem Gelände brüten jährlich ein paar wenige Paare, die keinen Einfluss auf die Singvogelpopulation haben. Rabenvögel fressen nur seltener junge Singvögel, unter anderem aber auch Aas und erfüllen somit wie jedes andere heimische Tier eine wichtige Aufgabe.

Kolkrabe

(Corvus corax)

Größe: mit einer Körpergröße von bis über 65 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 130 cm der größte europäische Rabenvogel. Mitte des letzten Jahrhunderts war der Rabe in Deutschland fast vollständig ausgerottet, erst Wiederansiedlungsprojekte und strenger Schutz stabilisierten die Bestände der Art.

Im Steinbruch ist ein Pärchen regelmäßiger Gast, scheint also in der weiteren Umgebung auch zu brüten. Wir halten Augen und Ohren offen, vielleicht lässt er sich irgendwann auch in unseren Steilhängen nieder.

Sumpfmeise

(Poecile palustris)

Größe: mit 11 – 13 cm eine der kleineren Meisen-Arten. Vor allem durch die leicht glänzende Kopfoberseite und den Gesang von der sonst fast gleich aussehenden Weidenmeise zu unterscheiden. Obwohl Höhlenbrüter, werden Nistkästen nur spärlich angenommen. Bevorzugt werden Astlöcher oder verlassene Spechthöhlen.

Brutvogel und ganzjährig im Gebiet, im Winter auch an unseren Futterstationen.

Blaumeise

(Cyanistes caeruleus)

Größe: ca. 12 cm, damit sichtbar kleiner als die verwandte Kohlmeise. Weißes Gesicht mit dunklem Streifen über den Augen, gelber Bauch mit oft unscheinbarem dunklem Strich. Kopfoberseite und Flügeldecken blau.

Häufiger Brutvogel, der unsere Nisthilfen gerne annimmt. Ganzjährig, auch an den Futterhäuschen zu sehen.

Kohlmeise

(Parus major)

Größe: mit 15 cm größer und auch massiger als die Blaumeise. Äußerlich ähnlich, aber ohne blaue Federn und mit deutlichem, breitem Strich über die gesamte Brust. Breites schwarzes Band um den Hals, Kopf oberhalb der Augen schwarz. Dominante Art, die schwächere Konkurrenten nicht nur aus den Nisthöhlen verdrängt, sondern sie unter Umständen sogar töten kann.

Auch die Kohlmeise nimmt unsere Nisthilfen in großer Zahl in Anspruch.

Schwanzmeise

(Aegithalos caudatus)

Größe: 13 – 16 cm. Schwanzlänge deutlich größer als der kugelige Körper mit dem halslosen Köpfchen. Kehle und Brust weiß, Flügel und Schwanz schwarz. Kopfseiten mit dunklem, breitem Streifen über den Augen. Auffallend kurzer Schnabel.

Insbesondere in Winter und Frühling als Durchzügler und Nahrungsgast häufig im Betriebsgelände zu beobachten.

Kleiber

(Sitta europaea)

Größe: 12 – 14 cm. Grundfarbe oberhalb grau, unterseits orange oder weiß mit Übergängen. Dunkler Streifen über den Augen. Einziger Singvogel im Gebiet, der aktiv auch kopfüber nach Nahrung an Baumstämmen sucht.

Häufiger Brutvogel und ganzjährig im Gebiet.

Zilpzalp

(Phylloscopus collybita)

Größe: mit 10 – 12 cm ein kleiner Singvogel, der durch seinen Gesang auf sich aufmerksam macht. Dieser ist überall und sehr häufig von Büschen und Bäumen am Rande der Abbaufläche zu hören.

Star

(Sturnus vulgaris)

Größe: um die 20 cm Gesamtlänge. Von weitem oft als schwarz empfunden, besitzt der Star ein komplex schimmerndes Gefieder, das im Licht von grünen über blaue bis zu violetten Tönen glänzt. Die vorderen Flügel sind hell gepunktet, der Schnabel ist gelb-orange gefärbt.

Bisher nur als Nahrungsgast bekannt, wurden im Frühling 2021 erstmals auch Nisthilfen (Starenkästen) an den inaktiven, aber noch existenten Telegrafenmasten aufgehängt. Wir hoffen, dass diese angenommen werden und würden das bei erfolgter Brut auch gerne auf weitere Holzmasten im Werksgelände ausbauen.

Feldlerche

(Alauda arvensis)

Die Intensivierung der Landwirtschaft hat den Beständen der Feldlerche überall nachhaltig geschadet. Einst ein Allerweltsvogel, hört man den Gesang der Art nur noch selten, insbesondere im Raum Wuppertal.

Mit bis zu 5 Paaren ist die Feldlerche noch in und um Oetelshofen vertreten. Die Trockenrasen-Biotope auf den Abraumhalden bieten „neuen“ Lebensraum für diesen streng geschützten Vogel.

Baumpieper

(Anthus trivialis)

Aktuell ist der Baumpieper mit 2 – 3 Revieren am nördlichen Rand der Abraumhalde Oetelshofen vertreten. Dies dürfte wohl das letzte Vorkommen der Art für Wuppertal sein, denn im übrigen Stadtgebiet ist der Vogel bereits vollständig verschwunden. Ein Revier im Scharpenacken (Wuppertal-Ronsdorf) bestand noch bis in die jüngste Zeit. Die Störung durch zuwachsenden Besucherstrom, Freizeitnutzung und frei laufende Hunde macht die Situation für den Bodenbrüter aber hier nicht leicht, sodass ein Bruterfolg im ehemaligen Truppenübungsplatz aktuell zumindest zweifelhaft ist.

Gimpel / Dompfaff

(Pyrrhula pyrrhula)

Größe: durchschnittlich um die 17 cm. Männchen mit auffallend roter Brust, Weibchen schlichter bräunlich-grau.

Ganzjähriger, häufiger Singvogel im Werksgelände, der auch unsere Futterstellen im Winter und Tränken im Sommer gerne besucht.

Haussperling

(Passer domesticus)

Größe: ca. 15 cm. Grundfärbung oberseits braun, unterseits und Kopfoberseite grau (bei Feldsperling braun), mit schwarzer Zeichnung. Schwarzer Streifen unter dem Schnabel, der sich auf der Brust in breite Flecken auflöst. Vom ähnlichen Feldsperling auch durch den fehlenden weißen Hals-Ring und ebenso fehlenden Flecken unter den Augen zu unterscheiden. Selbst der einstmals häufigste Stadtvogel findet kaum noch genug Nahrung und Nistplätze in der aufgeräumten Landschaft.

Rings um die alte Schmiede unterstützen wir den drolligen „Spatz“, neben ganzjähriger Fütterung und Tränken, auch mit Nisthilfen.

Bluthänfling

(Linaria cannabina)

Größe: ca. 13 cm (lang). Grundfärbung des kleinen Finks ist rostbraun, der Kopf grau. Die Männchen fallen zur Brutzeit durch eine feuerrote Färbung an Stirn und Brust auf. Die Art besiedelt mit Sträuchern und Büschen durchsetztes Offenland.

Die Brutgebiete liegen vorwiegend im Flachland, doch ist die Art auch als regelmäßiger Brutvogel im Steinbruch nachgewiesen.

Stieglitz / Distelfink

(Carduelis carduelis)

Größe: kleiner Fink von etwa 12 cm Länge. Wohl einer der buntesten Bewohner unserer Trockenrasenbiotope (Abraumhalden). Gesicht feuerrot, dahinter weiß mit schwarzer Umrandung. Seitliche Federn auf den Flügeln bilden einen leuchtend gelben Streifen. Der Stieglitz profitiert von den nicht gemähten oder geschnittenen Stümpfen von Disteln und Karden, in deren Stängel schon im späten Winter proteinreiche Insektenlarven (aus im Vorjahr gelegten Eiern) heranwachsen.

Kleiner Tipp: Lassen Sie dicke Halme im Garten einfach mal über Winter stehen. Nicht nur der Stieglitz wird es mit seiner Anwesenheit danken.

Buchfink

(Fringilla coelebs)

Größe: knapp über 15 cm. Männchen auffälliger: Gesicht, Hals und Brust (Bauch) rötlich braun, Kopf oberhalb graublau. Schwarz-weiße Flügel mit einzelnen, gelben Federn. Weibchen rötlich-braun, aber insgesamt blasser gefärbt.

Häufiger Brutvogel im gesamten Gelände und ganzjährig präsent.

Mönchsgrasmücke

(Sylvia atricapilla)

Größe: ca. 14 cm (lang). Männchen mit dunkler (schwarzer) Kopfhaube, Weibchen mit rötlich-brauner. In Mitteleuropa Zugvogel, erreicht die Brutgebiete ab Ende März bis Mitte April.

Brütet regelmäßig in der dichten Hecken- und Strauchvegetation (Waldrand & Abraumhalden).

Gartengrasmücke

(Sylvia borin)

Dorngrasmücke

(Sylvia communis)

Größe: ca. 14 cm. Häufiger Singvogel der Strauchvegetation, Hecken und Waldränder. Aufgrund des Aufenthaltes in der Vegetation meist eher durch den Gesang im späten Frühjahr zu identifizieren.

Mehrere Reviere befinden sich im Werksgelände.

Goldammer

(Emberiza citrinella)

Größe: Körperlänge bis 17 cm. Männchen mit auffallend gelbem Prachtkleid. Weibchen sind unscheinbarer grünbraun gefärbt. Typischer Offenlandbewohner und bei uns, insbesondere auf den Magerrasen der Abraumhalden, häufiger Brutvogel.

Singdrossel

(Turdus philomelos)

Größe: 20 – 22 cm Körperlänge. Eher unscheinbarer Singvogel, der leicht mit weiblichen Amseln verwechselt wird. Brust aber hell, mit deutlicher Fleckenzeichnung. Auffälliger Gesang, im Werksgelände überall aus den Hecken und dichteren Büschen zu hören. Häufiger Brutvogel im Werksgelände.

Misteldrossel

(Turdus viscivorus)

Größe: bis fast 30 cm. Somit deutlich größer als die ähnliche Singdrossel. Dunkler Halbkreis hinter dem Gesicht deutlich zu erkennen. Mehrere Brutnachweise im Werksgelände.

Hausrotschwanz

(Phoenicurus ochruros)

Größe: knapp 15 cm (lang). Grundfarbe Männchen ist grau, mit schwarzem Gesichtsfeld, die der Weibchen bräunlich-grau. Namengebender, rötlicher Schwanz. Der Hausrotschwanz zählt zu den Nischenbrütern.

Zahlreiche Brutreviere finden sich an den wenig genutzten oder stillgelegten Gebäuden oder Maschinen (alte Laufbänder etc.). Neue Nisthilfen sollen dieser Art helfen, aber auch Bach- oder Gebirgsstelze, sowie Rotkehlchen, Haussperling oder Zaunkönig. Regelmäßiger, häufiger Brutvogel und ganzjährig im Gebiet.

Gartenrotschwanz

(Phoenicurus phoenicurus)

Größe: mit etwa 14 cm kaum merklich kleiner als der Hausrotschwanz. Männchen mit schwarzer Kehle, aber rötlicher Brust. Weibchen nur schwer von Hausrotschwanz zu unterscheiden. Die des Gartenrotschwanzes sind eher bräunlich, die des Hausrotschwanzes grau gefärbt.

Kernbeißer

(Coccothraustes coccothraustes)

Größe: bis 18 cm. Großer Singvogel mit wenig auffälliger Stimme, erkennbar an dem kräftig gebautem Schnabel und rotbraunem Kopf. Männchen zur Balzzeit bunter gefärbt.

Mindestens ein Revier im Osten des Werksgeländes nachgewiesen. Weitere sind nicht auszuschließen, aufgrund der zur Brutzeit eher scheuen Lebensweise, im großflächigen Gelände aber schwer nachzuweisen.

Zaunkönig

(Troglodytes troglodytes)

Größe: 4,5 – 5 cm (Länge mit Schwanz bis 9,5 cm). Nach den beiden Goldhähnchen-Arten ist der Zaunkönig der drittkleinste Vogel Europas. Erkennbar an der braunen Färbung und dem meist (im Sitzen) senkrecht nach oben stehenden Schwanzfedern.

Der Zaunkönig gehört zu den häufigsten Singvögeln im Gelände und ist ganzjährig nahezu überall anzutreffen. Er profitiert von den sich selbst überlassenen Bereichen (Büschen, Hecken, Waldrand,…), in denen er gerne brütet. Nester findet man auch in und an allen möglichen Gebäuden und Maschinen, die außer Betrieb sind.

Bachstelze

(Motacilla alba)

Größe: bis 19 cm (gut die Hälfte entfällt auf den ständig wippenden Schwanz). Grundfarbe grau, mit weißer und schwarzer Zeichnung, weißem Gesicht bei schwarzer Haube und Kehle.

Brütet in Nischen: Felswand, Gebäude oder stillgelegten Maschinen. Häufiger Brutvogel im gesamten Werksgelände, meist in direkter Wassernähe.

Gebirgsstelze

(Motacilla cinerea)

Größe und Statur wie Bachstelze, dabei etwas schlanker und langschwänziger. Oberseits grau, Bauch und Brust aber leuchtend gelb.

Regelmäßiger Brutvogel im Steinbruch, insbesondere in der Tiefsohle. „Teilzieher“, der auch im Winter beobachtet werden kann.

Teichrohrsänger

(Acrocephalus scirpaceus)

Größe: ca. 13 cm. Seltener Brutvogel in Wuppertal, da er auf größere Schilfbestände angewiesen ist, in denen er brütet.

Bei uns jährlich mindestens 1 – 2 Pärchen in den Röhrichtbeständen, am Rande der Schlammteiche.

Stockente

(Anas platyrhynchos)

Wohl bekannte Ente, die in der Wildform gar nicht mehr so häufig in Wuppertal verbreitet ist, wie man annehme könnte. Durch Hybridisierung mit domestizierten Enten ist die Art gefährdet, manchmal auch von Mischlingen optisch kaum unterscheidbar.

Mehrere Stockenten sind im Betriebsgelände zur Nahrungssuche dauerhaft zugegen. Gelegentliche Brut konnte außerdem beobachtet werden.

Höckerschwan

(Cygnus olor)

Größe: mit einer Körperlänge von 160 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 240 cm sowie der weißen Färbung nicht zu verwechseln.

Die Brutplätze befinden sich in der weiteren Umgebung, doch als Nahrungsgast sind Schwäne regelmäßig auch im Steinbuch zugegen.

Impressionen

Alle hier gezeigten Naturaufnahmen sind auf dem Betriebsgelände der Kalkwerke Oetelshofen entstanden.